Kabarett mit anspruchsvoller Botschaft
Uli Masuth präsentierte feinsinnige Analysen allgemeiner Miseren
Main Zeitung
Uli Masuth präsentierte feinsinnige Analysen allgemeiner Miseren
Main Zeitung
La bourse c’est moi! Gedanken zur letzten Kulturbörse in Freiburg und Tipps für die nächste
Wer allerdings auf schlüpfrige Enthüllungen hoffte, wie sie das Motto andeutet, wurde eines Besseren belehrt.
Von Rainer Schmid
Uli Masuth ist unberechenbar, mal heiß, dann wieder eiskalt.
Die Art und Weise, wie er über den ganzen Abend den Draht zum Publikum hält, es kinderleicht in seine Nummern mit einbezieht, zeichnet Masuth als einen Kabarettisten mit eigenem, unverwechselbarem Profil aus.
Masuth wirkt der zunehmenden Verflachung des deutschsprachigen Kabaretts entgegen, setzt eine konträre Marke, indem er sein Publikum fordert und nicht bloß unterhält, indem er den Menschen eine (Mit-denk-)Leistung abverlangt und nicht bloß reproduziert, indem er den Zerrspiegel zum Reflektieren und nicht bloß zum Abbilden bringt.
Sein Sprachwitz verlangt mitunter einen Tick mehr Aufmerksamkeit und Gedankenschnelle als das Gros moderner Comedy-Künstler.
Masuth ist kein Mann der Schenkelklopfer und platten Witze, und so erschließt sich manche Komik nur dem aufmerksamen Zuhörer, dem, der zwischen den Zeilen zu lauschen vermag.
Kaum ein Wort zu viel kommt über seine Lippen. Und er gibt Gas, wenn er die Politiker-Kaste karikiert. So übergangs wie schonungslos deckt Masuth die Perversionen des Selbstverständlichen auf
Es ist schon erstaunlich, dass jemand, der so anrührend kompo- und pianieren kann, auf der anderen Seite so messerscharf kleinbürgerlichen Mief und politischen Filz entkernen kann, dass einem das Lachen auch schon mal auf dem Gesicht festfrieren kann. Die Rede ist von Uli Masuth