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Ostfriesen-Zeitung

Das Lachen blieb den Zuschauern manchmal im Halse stecken. Uli Masuth traf voll ins Schwarze. Der Künstler präsentierte im Kulturspeicher keine platten Witze. Er verlangt dem Publikum einiges ab.

LEER – Uli Masuth sorgte im Kulturspeicher für einen kabarettistischen Höhepunkt zum Jahresabschluss. Mit allen geistlichen und durchaus auch weltlichen Wassern gewaschen, präsentierte sich der Kabarettist und Komponist dem Leeraner Publikum. Seine große Stärke ist der unmittelbare, persönliche Kontakt zu den Besuchern, den er sofort aufnahm und während des gesamten Abends interagierend beibehielt.

Dabei bestach sein Programm in beiden Teilen durch Aktualität und Brisanz. Aus schier unerschöpflichem Wissen über Statistiken und Bilanzen – seien es die Busch-Regierung, der Irak-Krieg, die Gesundheitsreform, Hartz IV oder die Unverfrorenheit der Manager – er war immer top-aktuell und manchmal gallebitter. Masuth steht nicht für Massenunterhaltung und platte Witze. Vielmehr fordert und provoziert er. Dem Publikum wird etwas abverlangt, aber dafür sitzen seine Pointen messerscharf und punktgenau.

Wenn Masuth präzise und liebevoll hundsgemein über politischen Filz und erschreckende Kleinbürgerlichkeit plaudert, bleibt dem Publikum schon manchmal das Lachen im Halse stecken.

Fazit: Ob Flußpferdhintern, Politik-Zerrbilder oder Kirchengedöns – Uli Masuth zu erleben ist einfach Klasse.

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