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Butzbacher Zeitung

BUTZBACH(fö). Uli Masuth ist nicht nur Kabarettist, sondern nach eigenem Bekunden auch „Klavierist“, Kirchenmusiker und Komponist. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er seine Wortkanonaden immer wieder durch ruhiges, virtuoses Klavierspiel unterbricht.

Am vergangenen Freitag war er in der Alten Turnhalle mit seinem Programm „Glaube, Hoffnung, Triebe“ m Gast und riss mit seiner schonungslosen Abrechnung mit dem Alltäglichen das Publikum immer wieder zu Szenenapplaus hin. Minutenlanger Beifall am Ende der zweistündigen Veranstaltung war der verdiente Lohn fiir einen Kabarettabend, der zuweilen auch zum Nachdenken anregte.

Aktuell auf dem neuesten Stand kommt Masuth mit den Worten „Wir sind Papst“ auf die Bühne und gibt so die Bild-Schlagzeile über die Wahl des neuen Papstes wider. Er sei aus dem Ruhrgebiet und deshalb sei für ihn ein qualmender Schornstein so etwas Faszinierendes, meint er im Hinblick auf das Konklave, Zur Papstwahl selbst meinte er, er hätte lieber einen italienischen Neger gehabt, der Samba tanzt. Allerdings sei gut, dass der nächste Ostersegen nicht geröchelt werde.

Nach dieser Einleitung redet der große Herr im schwarzen Sakko, der fast ohne Utensilien auskommt, ohne Unterlass, so bekommen alle ihr Fett weg, die Politiker etwa, die glaubten, dass durch hohe gewinne Arbeitsplätze geschaffen würden. Wer das glaube, der kaufe auch Uschi Glas‘ Schönheitscreme.

Uli Masuth bezieht auch das Publikum mit ein, zeigt sich sowohl als Charmeur, als auch als Provokateur. Die Rentner etwa, sie seien die neue Elite, früher seien sie mit 70 abgetreten, heute halte sich nicht einmal der Papst daran. Dafür liefen die Kinder als pausenlos handyfonierende Mastschweinchen herum. Der Redeschwall wird nur am Klavier unterbrochen.
Doch kurz darauf geht es weiter. So stelle sich bei der Schiedsrichteraffäre die Frage, wie die kroatische Mafia ins Land gekommen sei und, ob dies mit dem Reisebüro Fischer zusammen hänge. Der Bundesaußenminister werde zwar immer dicker, aber verliere immer mehr an Boden.

Eine Glanznummer Masuths ist die des Bestatters Stanislaw, der vertraulich ausplaudert, was die Leute vor ihrem Tod alles treiben. Dann bekommen wieder die Politiker ihr Fett weg, so sei Guido Westerwelle vermutlich deshalb schwul, um sich Angela Merkel vom Hals zu halten. In Hinblick auf die CDU-Schwarzgeldaffäre meint er. Korruption stecke bei der Partei schon im Namen, heiße doch Christus der Gesalbte was frei übersetzt der Geschmierte bedeutet. Das Publikum war begeistert.

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