Allgäuer Zeitung
Uli Masuth, ein Wühler in dunkler Brühe, der sich tief hinabsinken ins dunkle Reich der Ignoranz, der Vorurteile und der Gier. Was er dort unten findet, das holt er eimerweise zurück an die Oberfläche. Doch statt die üble Brühe mit einem Mal ins Publikum zu schütten, bevorzugt Uli Masuth die verbale Wasserspritzpistole. Die feuert er immer dann ab, wenn niemand damit rechnet. Damit sich das Publikum vom starken Tobak wieder erholen kann, mischt er seinen Auftritt mit „Werbepausen“ aus sanften Pianoklängen. das ist Kabarett von altem Schrot und Korn; tiefschwarz, bösartig, grenzenlos – Und extrem fordernd. Denn Masuth balanciert hart an der Kippe des Erträglichen. Seine Protagonisten sind sexistisch. rassistisch, quälen ungerührt kleine Tiere und vergleichen dicke Schulkinder schon mal mit fetten Schweinen. Wenn es die Situation erfordert, schert er sich einen Dreck um so etwas wie Political Correctness. Den Trend zur Unterleibs- Comedy macht Masuth zum Glück nicht mit. Lieber schon haut er mit dem gewinnenden Lächeln eines Staubsaugervertreters so richtig drauf.
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